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Kunst & CSR

Kunst & CSR

Art, business and corporate social responsibility: „Die Verbindung von Kunst und Corporate Social Responsibility steckt noch in den Kinderschuhen“, stellt Laura Melani in ihrer Masterarbeit an der Università Cattolica del Sacro Cuore in Mailand fest, die sie am Beispiel von add art 2019 verfasste.

Ausgangsfragen ihrer Arbeit waren: Mit welchen Aspekten verknüpfen UnternehmensvertreterInnen die Beschäftigung mit Kunst (in diesem Falle eine Ausstellung)? Inwieweit kann Kunst aus Sicht der UnternehmensvertreterInnen positive (indirekte) Auswirkungen auf den unternehmerischen Erfolg einerseits (z.B. Steigerung der Sichtbarkeit), und einen sozialen Impact andererseits haben?

Beim CSR-Konzept, wie es von der Studienautorin verstanden wird, geht es in erster Linie um das Gestalten von Beziehungen zu Mitarbeitern, Kunden, KünstlerInnen und der lokalen Gesellschaft, wodurch sich auch ein gesellschaftlicher Mehrwert ergeben kann. Diese Aktivitäten können gleichwohl auch die  Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens positiv beeinflussen – CSR und „utilitaristische“ Eigenschaften schließen sich also per se nicht aus.

In der Forschung spielte die Verknüpfung von Kunst und Kultur mit CSR bislang eine untergeordnete Rolle. Mit der Studie am Beispiel von add art konnte die Autorin daher einige interessante Einblicke gewinnen. An der Befragung im November 2019 nahmen 12 UnternehmensvertreterInnen teil.

Wesentliche Ergebnisse in der Übersicht:

  • Alle befragten UnternehmensvertreterInnen sehen eine Verbindung zwischen der Kunst und den MitarbeiterInnen hergestellt – diese Verbindungen wurden überwiegend als positiv eingeschätzt, wobei es bei der Begegnung mit Kunst auch zu Irritationen bei MitarbeiterInnen kommen kann, was jedoch auch als grundsätzlich positiv angesehen wird (Diskussion, Perspektivwechsel etc.).

  • Die Mehrheit der befragten UnternehmensvertreterInnen sieht eine Verbindung zwischen der Kunst und Kunden, die ebenfalls überwiegend als positiv eingeschätzt wurde – doch auch hier kann es bei der Begegnung mit der Kunst zu Irritationen kommen, was – ähnlich wie bei den MitarbeiterInnen – als grundsätzlich förderlich für den Austausch zwischen Firma und Kunden angesehen wurde.

  • Die Hälfte der UnternehmensvertreterInnen sah die Förderung von KünstlerInnen als wichtigen relevanten Aspekt an.

  • Einige UnternehmensvertreterInnen sehen eine Verbindung zur lokalen Gesellschaft, indem beispielsweise ein Beitrag zur Kultur als Standortfaktor geleistet wird.

  • Die meisten UnternehmensvertreterInnen sehen mit Blick auf (indirekte) business-bezogene Aspekte eine unternehmerische Stärkung in den Bereichen Positionierung, Image und Wettbewerbsfähigkeit durch die Beschäftigung mit Kunst.

  • Eine interessante Erkenntnis ist, dass keines der befragten Unternehmen bislang einen CSR-Report verfasst hat – und in dem die Beschäftigung mit Kunst auch thematisiert werden könnte. Einige UnternehmensvertreterInnen griffen diesen Impuls der Studienautorin auf, um über eine Art CSR-Reporting nachzudenken.

Für viele Unternehmen waren CSR-Aspekte nicht im Vordergrund, um bei add art mitzumachen – was daran liegen könnte, dass viele Unternehmen sich bislang nicht allzu ausführlich mit dem Thema CSR beschäftigt haben. Interessant ist daher der Aspekt, dass Firmen sich das Thema CSR stärker bewusst machen können, gerade weil sie bei add art mitmachen. Die Veranstaltung add art wird von der Autorin daher als gut geeignete Plattform angesehen, um sich als Firma die positiven Wirkungen von CSR-Aktivitäten zu vergegenwärtigen und für sich zu nutzen.

Die Studienautorin fasst zusammen: Kunst kann eine wichtige Rolle spielen, wenn es um das Gestalten der Beziehung zwischen Wirtschaft und Gesellschaft geht und kann damit als ein Bestandteil von CSR-Aktivitäten angesehen werden. Inzwischen wird in diesem Zusammenhang zunehmend auch der Begriff Corporate Cultural Responsibility genutzt, um das Gestalten von Beziehungen zu verschiedenen Interessengruppen mit dem Mittel der Kultur zu beschreiben. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um ein Familienunternehmen oder einen Konzern, ein kleines oder großes Unternehmen handelt – jede Art von Organisation kann ihre eigene Verbindung zur Kunst finden.

Download Executive Summary (3 S.; engl.) Download Master Thesis (226 S.; engl.)

Tabelle A: Managers’ responses to the question: “Do you see any connection between the art (corporate art collections/temporary art exhibitions) and the economic benefits of your organization? Is the art totally separate or somehow reflecting or influencing the economic development of the company, for example?”

Code: C=collection; T=temporary exhibition; y=temporary exhibition of young artists L=local organisation; B=local branch or headquarter of international organisation F=family-owned; N=non-family-owned

Tabelle B: Managers’ responses to the question: “Does art (corporate art collections/temporary art exhibitions) help organizations gain a wider perspective on the social and cultural role of the firm and generate a social and cultural impact?”

Code: C=collection; T=temporary exhibition; y=temporary exhibition of young artists L=local organisation; B=local branch or headquarter of international organisation F=family-owned; N=non-family-owned

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