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Christian Westphal

„Kunst darf bei uns nicht als bloßes Dekorobjekt verstanden werden.“

September 2015

Christian Westphal

CEO TER GROUP

Welche Rolle spielt Kunst in Ihrem Unternehmen – gab es in der Vergangenheit Berührungspunkte?

Als ein über 100 Jahre altes, traditionelles Handelsunternehmen vereint TER GROUP zwei Charaktereigenschaften harmonisch miteinander: Zum einen sind wir eine traditionelle, konservative und langfristig denkende Firma; gleichzeitig sind wir aber auch jung, ehrgeizig und innovativ. Die Kunst, die wir in unseren Büros und öffentlichen Räumen ausstellen, spiegelt beide Teile dieser „Unternehmens-DNA“ gut wider: Fotografien aus dem Hamburg der 30er-Jahre beispielsweise können bei uns durchaus neben moderner Fotografie hängen.

Sie haben kürzlich jungen Künstlern die Gelegenheit geboten, Büroräume als Atelier zu nutzen. Wie kam es dazu?

TER GROUP hat Anfang des Jahres – nach abgeschlossener Erweiterung der eigenen Firmenzentrale – die Nutzung einiger angemieteter Büroflächen beendet. Diese schönen Flächen, hell und großzügig geschnitten, sowie zentral in der Hamburger Innenstadt gelegen, hätten bis zum offiziellen Ende des Mietverhältnisses einfach „brach“ gelegen. Wir haben uns daher mit alternativen Nutzungskonzepten beschäftigt und sind letztendlich zu dem Schluss gekommen, einigen Künstlern diese Räumlichkeiten als Ateliers oder Loft umsonst zur Verfügung zu stellen. Eine Idee, die von den Künstlern sehr gern angenommen wurde.

Gibt es Reaktionen seitens Mitarbeitern und Kunden auf die bei Ihnen auch dauerhaft ausgestellte Kunst?

Natürlich gibt es Reaktionen, in jederlei Richtung, und das ist auch gut so! Kunst soll und darf bei TER GROUP nicht als bloßes Dekorobjekt verstanden werden, vielmehr soll sie auch provozieren und zu Diskussionen anregen. Sollten vereinzelte Reaktionen einmal zu stark ausfallen, kann ich ihnen versichern: Unsere Kunst wird regelmäßig umgehängt. So kommt jeder Bereich bzw. jede Abteilung regelmäßig mit – für sie – neuen Werken in Berührung.

Sie stellen im Rahmen der Veranstaltung „add art“ Werke junger Künstler in Ihren Räumen aus. Gibt es bestimmte Erwartungen, die Sie damit verknüpfen?

Man sagt von Hamburg unter anderem, dass sich viel hinter den Kulissen oder innerhalb der Häuser und Villen abspielt. Mit „add art“ wird auf eine ungewöhnliche, innovative Weise die Kunst einiger Hamburger Unternehmen einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Ein intelligentes Konzept, welches nebenbei auch die die neue Offenheit unserer Hansestadt beweist. 

Sie selbst beschäftigen sich sehr intensiv mit Kunst. Was bedeutet Ihnen Kunst?

Mit Kunst zu leben, bereitet meiner gesamten Familie viel Freude. Für uns hat jedes im Haus befindliche Kunstwerk eine besondere Stellung: jedes Familienmitglied hat seine Favoriten, jeder von uns interpretiert die Werke anders, jeder von uns fühlt sich von anderen Kunstgegenständen angezogen. Am Ende steht ein sehr persönliches und intimes Verhältnis zu den meisten unserer Fotos, Gemälden oder Statuen. Zu besonderen Anlässen schenken wir unseren Kindern Kunst...

Sammeln Sie selbst Kunst? Gibt es bestimmte Schwerpunkte? Wie informieren Sie sich über Kunst, und wo kaufen Sie Kunst?

Ich selber würde mich nicht als Sammler bezeichnen. Allerdings kaufen meine Frau und ich regelmäßig Kunst. Wichtig für uns ist nicht das Künstlerranking, sind keine Auktionsergebnisse, sondern ob uns das Werk oder der Künstler ganz persönlich anspricht. Sicherlich ist moderne Fotografie ein Schwerpunkt innerhalb der Werke, die wir zu Hause hängen haben.

Welcher Künstler oder welches Kunstwerk inspiriert Sie persönlich ganz besonders?

In meinen Augen ist dies eine fast unfaire Frage, denn es gibt zu viele, zu gute und inspirierende Künstler oder Kunstwerke, um hier einen Einzelnen oder ein Einzelnes zu nennen.

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