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Britta Jahncke

„Nicht nur ein Unternehmen, auch ein Künstler kann durch die gemeinsame Verbindung wachsen."

Oktober 2017

Britta Jahncke

Marketing Manager ADAC Hansa

Welche Rolle spielt Kunst in Ihrem Unternehmen – gab es in der Vergangenheit Berührungspunkte?

Für uns als ADAC Regionalclub ist die add art und die Öffnung unseres Hauses für die Kunst noch Neuland. Anders sieht es in der ADAC Zentrale in München aus, hier wird Kunst insbesondere zum Thema Automobilität seit Ende der 60er Jahre gesammelt.

Liegt kulturelles Engagement beim ADAC in regionaler Verantwortung?

Wir, der ADAC Hansa e.V., sind, so wie alle anderen 17 ADAC Regionalclubs, ein eigenständiger Verein. Ein kulturelles oder gesellschaftliches Engagement muss zu uns und unserem Handeln passen und vor allem regional sein. Im Rahmen der add art wollen wir in unserem Haus und in unserer Geschäftsstelle Kunst für unsere Mitglieder und jedem Interessierten zugänglich machen.

Sie bieten im Rahmen von add art jungen Künstlern eine Plattform. Gibt es bestimmte Erwartungen, die Sie damit verknüpfen?

Wir bieten den zwei jungen Künstlerinnen Raum und Zeit, ihre Kunst zu zeigen und zu präsentieren. Für uns ist dies die Möglichkeit, sich mit der Kunst zu beschäftigen. Ich erwarte hier von beiden Seiten eine gewisse Neugierde und die Beschäftigung mit dem Neuen. Das heißt für die Künstler, sich auf die Umgebung und die Gegebenheiten einzulassen und für die Mitarbeiter, sich mit der Kunst in ihrer Arbeitsumgebung auseinanderzusetzen.

Was trauen Sie der Nachwuchskunst für eine Wirkung in Ihrem Unternehmen zu – auf Mitarbeiter, aber auch auf Kunden?

Dass die Kunst Anknüpfungspunkt wird, gemeinsam ins Gespräch zu kommen – Kollegen untereinander, aber auch im Kundengespräch. Das heißt auch sich Fragen zu stellen, über die Kunst sprechen und diskutieren und gemeinsam Antworten zu finden. Was löst die Kunst in uns aus? Wie verändert sich die Atmosphäre? Wie können wir die Kunst für uns nutzen?

Zwischen den beiden Bereichen Wirtschaft und Kunst gibt es häufig noch Berührungsängste. Ist das aus Ihrer Sicht gerechtfertigt?

Wirtschaft und Kunst können nur gegenseitig profitieren! Und ich würde sogar noch ein Stück weiter gehen und sagen, dass dies eine positive und notwendige Beziehung für beide Seiten ist  und dass die eine nicht ohne die andere kann. Für ein Unternehmen kann die Beschäftigung mit Kunst Anlass sein, ganz neue Türen zu öffnen, Themen anders zu betrachten. Kunst kann Impulse geben, Anstöße zu Veränderung auslösen oder kreative Ideen liefern. Ebenso kann auch ein Künstler durch diese Verbindung wachsen, Erfahrungen sammeln und Inspirationen für sein Schaffen bekommen.

Gibt es in Ihrem beruflichen Alltag Momente, in denen besondere Kreativität oder ein „Querdenken“ gefragt ist?

Absolut. Im Marketing gehört Kreativität und Querdenken mit zur Tagesordnung. Immer wieder aufs Neue stellt man sich auf veränderte Situationen ein oder beschäftigt sich mit unterschiedlichsten Produkten und einer Vielfalt von Themen. Gespräche im Team, die Meinung anderer Bereiche, aber auch die Beschäftigung mit neuen Sphären wie zum Beispiel mit Kunstwerken können hier unterstützen und Lösungsansätze liefern.

Nehmen Sie sich persönlich hin und wieder Zeit für Kunst und Kultur?

Leider augenblicklich viel zu wenig. Umso mehr freut es mich, dass ich mich im Rahmen der add art in meinem beruflichen Alltag mit Kunst beschäftigen und zusammen mit jungen Künstlerinnen eine Ausstellung planen darf. Durch mein Studium der angewandeten Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Bildende Kunst habe ich von Haus aus ein großes Interesse für Kunst und Kultur.             

Ganz unabhängig von add art: Welcher Künstler oder welches Kunstwerk inspiriert Sie persönlich ganz besonders, und warum?

Schwierig, sich hier nur auf einen Künstler oder ein Kunstwerk zu konzentrieren: Edward Hopper – seine realistischen, kühlen Bilder über die Einsamkeit des modernen Menschen, regen zum Nachdenken an. Gerhard Richter – der als realistischster und abstraktester deutscher Künstler fasziniert, weil er so frei in seinem Stil ist. Und die Installationen von Christian Boltanski, die einen ganz intensiv mit der Vergangenheit und der Vergänglichkeit beschäftigen lassen.

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