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Michael Poß

„In der Digitalen Revolution ist kreatives Denken jeden Tag gefordert.“

Oktober 2020

Michael Poß

Chief Sales Officer, Bright Skies

Welche Rolle spielt Kunst in Ihrer Firma – gab es in der Vergangenheit Berührungspunkte?

Leider spielte Kunst für uns als modernes Cloud-Beratungshaus bisher eine untergeordnete Rolle. Das heißt nicht, dass unsere hoch kompetenten, kreativen und zukunftsorientierten Kollegen sich nicht jeder individuell für Kunst interessieren, es gab jedoch lediglich aus Unternehmenssicht wenig Berührungspunkte.

Sie bieten im Rahmen von add art zwei jungen Künstler/-innen eine Plattform. Gibt es bestimmte Erwartungen, die Sie damit verknüpfen?

Wir finden es wundervoll jungen Künstlern eine Plattform zu bieten, um ihre Ideen zu teilen. Manchmal benötigt man lediglich eine kleine Chance, eine kleine Unterstützung, um seinen Traum zu verwirklichen. Wir hoffen bei beiden Künstlern einen Teil dazu beitragen zu können.

Unsere Mitarbeiter und Kunden arbeiten gern bei und mit uns, weil wir täglich versuchen „anders“ zu sein. Dabei jedoch immer Raum geben für Individualität und Kreativität, gepaart mit dem Fokus auf höchste Professionalität. Wir sind fest davon überzeugt, dass Nachwuchskunst uns bei dieser Art des gemeinsamen Schaffens unterstützt – eben auf eine besondere, moderne Art und Weise.

Gemeinhin werden IT-Firmen nicht unbedingt mit Kreativität in Verbindung gebracht, Stichwort „IT-Nerds“. Ein Trugschluss?

Von außen betrachtet wirken IT-Firmen oft wie die Ansammlung von „lichtscheuen Nerds“, die, Tag ein Tag aus, Zahlencodes in Computer „hacken“. Dem ist bei Weitem nicht so. Und da spreche ich nicht nur für uns als Bright Skies, sondern auch für eine Vielzahl von weiteren Unternehmen aus der Branche. Kreativität und auch Individualität sind tägliche Begleiter unserer Arbeit. Jeder kennt Steve Jobs, ohne seine Kreativität gäbe es heute keine Smartphones. Oder Bill Gates, ohne ihn gäbe es heute keine Lösungen wie Word oder Microsoft Teams. Wer weiß, wie Home-Office-Lösungen in Zeiten von Corona dann funktioniert hätten. Die Industrielle Revolution hat in der Welt viel verändert, nun stecken wir in der Digitalen Revolution und da ist kreatives Denken jeden Tag gefordert.

Können Sie ein Beispiel geben?

Wir arbeiten an Projekten, mit denen wir versuchen unseren Alltag zu verbessern. Sei es im Bereich des Video-Conferencing, damit wir zu unseren Großeltern auch ohne persönlichen Besuch Nähe schaffen, oder bei medizinischen Instituten, wo wir zum Beispiel eine Software entwickelt haben, um medizinische Studien im Bereich der Krebsforschung mit künstlicher Intelligenz zu unterstützen. Viele dieser Projekte verlangen hohe fachliche Expertise, gepaart mit Kreativität und Entdeckermentalität, da es diese Lösungen vorher häufig nicht gibt. Aus eigener Erfahrung darf ich Ihnen sagen, ich lerne jeden Tag eine Menge Themen von meinen Kollegen dazu, und bin jedes Mal erfreut, welcher innovative, motivierte und kreative Geist in jedem schlummert.

Vielleicht sind Sie bei Ihrer Arbeit gar nicht so weit entfernt von einer Vorgehensweise, die der eines Künstlers ähnelt…

Wir sind ein sehr modernes, junges Unternehmen und arbeiten täglich daran, auch die Zusammenarbeit modern zu gestalten. Wir leben Modern Work seit Beginn unserer Gründung vor sechs Jahren und möchten dem Kollegium ein motivierendes und selbstbestimmtes Arbeitsumfeld bieten. Natürlich gibt es auch Regeln, und jedem sind diese bewusst, jedoch sind die Wege zum Ziel vielschichtig und die Freiheiten und das Vertrauen geben wir den Mitarbeitern.

Aus unserer Sicht verhält sich dies ähnlich mit der Kunst. Auch hier gibt es Grundlagen, Handwerkszeug und Regeln. Jedoch lebt auch die Kunst von Kreativität, Freiheit und Individualität. Im Endeffekt zählt auch hier das Ergebnis und ob ein Betrachter das, was ich persönlich geleistet habe, als solches akzeptiert oder respektiert.

Ihr Feld ist die Digitalisierung. Geht es bei Ihrer Tätigkeit gegenüber Kunden letztlich nicht auch um das Thema Unternehmenskultur, wenn es heißt, gewohnte Strukturen zu verändern?

Gerade das Jahr 2020 hat gezeigt, dass in vielen Unternehmen die Zeit stehen geblieben ist. Es ist schön, und sicherlich ein erster Schritt, wenn Unternehmen sich auf einmal von einer „Sie“- zu einer „Du“-Kultur bekennen. Jedoch verändert dies noch nicht die Unternehmenskultur in Summe. Digitalisierung schafft dabei die technischen Möglichkeiten, jedoch darf die technische Veränderung niemals ohne eine geführte kulturelle Veränderung in den Köpfen der Mitarbeiter erfolgen.

In den letzten Wochen und Monaten haben wir ziemlich viele Anfragen aus den Bereichen des Modern Works bekommen. Insbesondere Home-Office-Lösungen wurden überproportional diskutiert. Dabei ging es zunächst um schnelles Handeln und technische Bereitstellung. Nun merken die Kunden, dass das technisch alles ganz gut funktioniert und Fragen nun auch nach den nicht-technischen Unterstützungen.

Wie gehen Sie bei dieser nicht-technischen Unterstützung vor?

Technik geht meistens sehr schnell, jedoch ist die kulturelle Veränderung ein sehr umfassender Prozess. Wir haben schon vor über einem Jahr ein eigenes Team aufgebaut, das sich um die Prozesse und das Vorgehen bei kulturellen Veränderungen bei unseren Kunden kümmert. In diesem Team arbeiten Informatiker, Trainer, User-Experience-Experten etc. – also Personen mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen und fachlichen Schwerpunkten. Ziel dieses Teams ist es, die Mitarbeiter unserer Kunden fachlich kompetent, anwenderfreundlich und zudem psychologisch auf die Reise in die digitalisierte Arbeitswelt zu unterstützen. Der Erfolg gibt uns Recht und daher wird dieses Team kontinuierlich weiter verstärkt.

Kurzum: Was kann ein Unternehmen wie Ihres von Künstlern lernen?

Eine ganze Menge. Sei kreativ und vertraue Deinem Können. Verstehe und erlerne Dein Handwerk, gehe mit offenen Augen durch die Welt und lebe nach dem Motto „Let‘s do amazing things“ – dies ist übrigens unser Motto.

Inwieweit nehmen Sie sich persönlich hin und wieder Zeit für Kunst und Kultur?

Kunst und Kultur sind für mich sehr vielschichtig. Persönlich sammle ich keine Kunst, erfreue mich jedoch an besonderen Dingen. Ich schätze herausragende Leistungen und finde es überaus spannend zu erfahren, was sich die Person beziehungsweise der Erschaffer dabei gedacht hat. Dabei bin ich persönlich nicht auf einen Bereich beschränkt und erfreue mich an Musik, Architektur, Skulpturen oder auch Gemälden. Ich hatte das Glück, als Kind und Jugendlicher sehr viel von meinen Eltern in diese Richtung mit zu bekommen. Neben den diversen Opern-, Theater- und Museumsbesuchen waren es auch die Reisen nach Rom, Florenz oder Paris. Ich mag es sehr, Städte und Orte auf mich wirken zu lassen, zehre auch heute noch von dem Erlebten und versuche stets dieses kontinuierlich aufrecht zu erhalten und weiter zu geben.

Welcher Künstler oder welches Kunstwerk inspiriert Sie persönlich ganz besonders, und warum?

So festlegen kann ich mich da gar nicht, da mich viele verschiedene Themen begeistern. Zwei – in meinen Augen – Genies, die mich inspirieren, möchte ich dennoch exemplarisch benennen. Als erstes sicherlich Leonardo da Vinci. Egal ob Kunst, Architektur oder Ingenieurwesen, er war ein Universalgelehrter und hat die Welt verändert. Als zweites definitiv Karl Lagerfeld. Auch er ist ein Universalgenie. Sicherlich eine spezielle Person, jedoch hat er es geschafft, die Modewelt zu revolutionieren – nicht nur mit seinen legendären Kreationen. Denn obendrein hat er aus einem angestaubten Label wie Chanel mit Kreativität, Professionalität, Motivation und Willen einen Weltkonzern gemacht.

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