Award 2024

Jury-Statement zur Auswahl von Jannik Schmitz:
„Der Jurypreis 2024 geht an Jannik Schmitz, dessen Malereien auf spielerische Art und Weise die komplexen Beziehungen zwischen Individuum, Gesellschaft und Kultur hinterfragen und uns neue Perspektiven auf das moderne Selbst eröffnen. In einem variantenreichen malerischen Experiment entwickelt Jannik Schmitz überladene Interieurs und isolierte Stillleben, in denen er die Schönheit und Ästhetik des Gewöhnlichen zelebriert. Hierbei erzeugt er bewusst stilistische Brüche, um das scheinbar Unpassende als wesentliche Qualität seiner Malerei hervorzuheben – mit dem Effekt, dass die Bilder zunächst unstimmig wirken, sich jedoch gerade dadurch als genau richtig erweisen. So entstehen Motivwelten, die mithilfe kultureller Narrative sowie visueller Codes der Konsumkultur auf humorvolle Weise die Absurdität unseres Alltags reflektieren.“

Zum Publikumspreis an Antine Yzer:
„Antine Karla Yzer fotografiert Zusammenhänge von familiären Beziehungen im gesellschaftlichen Kontext. In Stillleben, Portraits und Landschaftsaufnahmen inszeniert sie die Emotionen und schafft Sinnbilder für die gezeigten Themen. Die Fotografin blickt auf den Einfluss von politischen Entscheidungen und Geschichte auf das Individuum, dabei wechselt sie zwischen analogen und digitalen Aufnahmetechniken. In ihrer Serie Ich vergehe vor Ungewissheit untersucht sie die Vergangenheit ihrer Familie während des Zweiten Weltkriegs, etwa welche Bedeutung das Familiengedächtnis für die Aufarbeitung der deutschen Kriegsvergangenheit hat, und was die Grenzen und Möglichkeiten bei der Erinnerungsvermittlung innerhalb der Familie sind."