„Unser Sammlungsmotiv 'Wandel' passt zu unseren beruflichen Aktivitäten.“
September 2014
Prof. Heinz Lohmann
Gesundheitsunternehmer, u.a. LOHMANN konzept
Sie sammeln seit über 40 Jahren Kunst. Was gab damals den Impuls, sich intensiver mit Kunst zu beschäftigen und eine Sammlung aufzubauen? Welche Schwerpunkte gibt es in Ihrer Sammlung?
Durch sehr viele Museumsbesuche mit unserem Kunstlehrer habe ich mich, im Gegensatz zu wohl allen Mitschülern, für die bildende Kunst begeistert. Der Künstler János Nádasdy hat mir dann 1969 als Dank für die Organisation einer Ausstellung eine kleine Radierung geschenkt, mit der die Sammlung ULLA UND HEINZ LOHMANN begann, die meine Frau und ich in den letzten Jahrzehnten zusammengetragen haben. Die Sammlung vereint rund 1.000 Arbeiten von Künstlerinnen und Künstler, die sich mit verschiedenen Aspekten des Wandels beschäftigen.
Wie gehen Sie beim Kunstkauf vor, wo kaufen Sie in der Regel? Gibt es bestimmte Kriterien, die erfüllt sein müssen?
Wir sammeln experimentelle Gegenwartskunst und deshalb kaufen wir vor allem bei den Künstlern in ihren Ateliers und in Galerien, die „unsere“ Künstler vertreten. Uns geht es ausschließlich um den künstlerischen Wert der Werke. Andere Aspekte interessieren uns nicht.
Seit 1994 betreiben Sie einen eigenen Ausstellungsraum, C15. Welche Schwerpunkte setzen Sie dort, wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den einzelnen Künstlern zu diesen Ausstellungen und darüber hinaus?
In unserem Ausstellungsraum C15 haben wir in den letzten 20 Jahren etwa 50 Einzelausstellungen der Künstler der Sammlung mit aktuellen Werken organisiert. Das ist ein wichtiger Teil unserer generellen Kooperation mit den Künstlerinnen und Künstlern. Auf unsere Einladung versammeln sich an jeweils drei Abenden während der Ausstellungen Menschen zum Gedankenaustausch, die sonst eher nicht zusammenkommen würden.
Welche künstlerischen Positionen befinden sich in Ihren Büroräumen? Wonach wählen Sie Werke für die Hängung in Ihren Büroräumen aus, gibt es regelmäßigen Wechsel? Wie reagieren Kunden auf die Kunst bei Ihnen?
Da sich unsere beruflichen Aktivitäten auf die Vermittlung von Innovationen in der Gesundheitswirtschaft richten, passt das zentrale Sammlungsmotiv, nämlich Wandel, hervorragend. Die in den Büroräumen präsentierten Arbeiten führen deshalb immer wieder zu intensiven Gesprächen mit unseren Gästen. Da ist der Ausgangspunkt häufig zunächst eine Irritation unserer Besucher durch die Kunst.
Beeinflusst Ihr kulturelles Engagement Ihre Kundenbeziehungen auch darüber hinaus in irgendeiner Form? Binden Sie die Kunst auch aktiv in Ihrer beruflichen Tätigkeit mit ein?
Auch auf dem von uns jährlich veranstalteten GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS in Hamburg gestalten wir jeweils eine Ausstellung mit einem Künstler in der kongressGALERIE. Von diesem Künstler erhalten die Referenten, auch diejenigen des jährlich von uns veranstalteten ÖSTERREICHISCHEN GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESSES in Wien, als Dankeschön eine Auflagenarbeit. Wer häufiger bei uns auftritt, hat inzwischen auf diese Weise schon eine kleine Sammlung beisammen. Auch unsere Kunstweihnachtskarten sind bei vielen unserer Geschäftspartner sehr begehrt.
Generell gefragt: Was kann Kunst in einem Unternehmen bewirken? Welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein?
Es gibt natürlich unterschiedliche Möglichkeiten für Betriebe, sich mit Kunst zu beschäftigen. Die Konzepte sind da durchaus vielfältig. Bei uns hat sich die Leidenschaft unseres ganzen Teams besonders bewährt, mit der den vielfältigen Fragen unserer Gäste begegnet wird.
Welche Künstler oder welches Kunstwerk inspiriert Sie persönlich ganz besonders?
Mich persönlich inspirieren alle Werke der Künstlerinnen und Künstler unserer Sammlung immer wieder neu, obwohl ich sie teilweise schon Jahrzehnte kenne und einige davon fast täglich sehe. Unsere Besucher „fliegen“ mehrheitlich zunächst eher auf die spektakulären Objekte etwa von Klaus Geldmacher und Francesco Mariotti oder von Maria und Natalia Petschatnikow, Barbara-Kathrin Möbius, Sigrid Sandmann sowie Heikenwälder und Maaß. Aber auch die eher „stillen“ Arbeiten etwa von Barbara Böttcher, Jaques Sehy und Harald Finke finden ihre speziellen Genießer genauso wie die „bunten“ Werke von Ilka Vogler und Falk von Traubenberg.
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